Round the World 2004
Zurück aus`m Busch, nur rasch unter ne Dusche und dann ab zum Flugplatz. Good Bye Australia! Mir altbekannte Eindrücke ergaben sich bereits bei meiner Ankunft im nächtlichen Bali. Die Verkehrshektik, aufdringliche Verkäufer und wohlbekannte Gerüche (mal riecht es nach dem besten Essen, und beim nächsten Schritt einfach nach Abfall) liessen Erinnerungen an meine letzten Asienaufenthalte aufkommen. Bin ziemlich froh wieder hier zu sein. Meine ersten Nächte verbrachte ich in Kuta, wohl der Partyort der Insel, auch ging hier die Bali Bombe hoch. So langsam scheint sich aber die Tourismusindustrie wieder erholt haben. Zumindest die Australier (bestimmt 80%) lassen es sich hier gut gehen, so gut, dass man leicht ne Abneigung entwickelt. Denke so oder ähnlich werden sich auch die Deutschen in Malle bewegen. Nichts für mich also, zumindest die Grossraumclubs. An meinem, zumindest vorläufig letzten Abend machte ich dann die Entdeckung. Bali hat, ohne Scheiss, ne kleine, aber feine Rockabilly – und Psychobillzszene.
Diese konzentriert sich auf eine wunderbare Bar, mit demzufolge grossartiger Musik, Konzerten und Leuten, die meine Frisur lieben. Mit dem Kater machte ich mich am naechsten Morgen auf nach Padangbai, im Osten der Insel. Fuer eine Nacht und einen Tauchgang, leider blieben mir Mantas verwehrt, sollte der kleine und beschauliche Fischerort mir als Unterschlupf dienen.
Mit der Fähre ging es dann innerhalb von 5 Stunden nach Lombok. Mir wärmstens von anderen Travellern empfohlen, stellte sich die Insel zwar nicht als Enttäuschung heraus, allerdings hatte ich besseres erwartet. Zu der Insel gehört eine kleine Inselgruppe (Gilli Island), wenn man aber vorher auf Fiji war, sind diese nicht gerade der Bringer. Im Süden verbrachte ich ein paar Nächte im so genannten Surferparadies Kuta / Lombok. Nette Landschaften und entspannte Leute. Das sollten dann auch die letzten Touristen gewesen sein, die ich fuer die nächsten Tage sehen sollte, denn ich fasste den Entschluss mich abseits der Touristenpfade mit den sogenannten öffentlichen Verkehrsmitteln weiter nach Osten über Sumbawa bis nach Flores durchzuschlagen. Dabei musste ich aber feststellen, dass das hier nicht ganz so einfach ist. Zwar können die Leute hier kein Wort Englisch, aber trotz alledem versuchen sie dich an allen Ecken abzuziehen. Die gesamte Zeit herrschte eine angespannte Stimmung (vor ein paar Jahren haben hier auch noch die Kirchen gebrannt), nur selten habe ich in ein paar freundliche Gesichter geschaut, die dazu auch kein Saddam – Shirt trugen. So blieb ich auch nicht länger als nötig, um so schnell wie möglich nach Flores zu gelangen. Dabei habe ich hier so jedes erdenkliche Verkehrsmittel benutzt. Vom Pferdewagen, über Longtailboote, bis hin zu vollbesetzten Kleinbussen mit Hühnern und Ziegen und lärmender Moslemmusik.
Nach 10 Stündiger Fahrt mit ner Fähre, die nicht unbedingt den Ansprüchen des TÜVs genügen würde, wie so einiges hier, erreichte ich das rettende Ufer Flores`. Sogleich genoss ich die bessere Atmosphäre auf ner wirklich wunderschönen Insel, mit etlichen Vulkanen, kleinen Bergdörfern und wunderbaren Landschaften. Zwar wollte ich noch weiter gen Osten, einer der ersten Traveller in East Timor zu sein, aber die politische Lage lies es mich dann doch noch einmal überdenken. Durch die auch nicht besonders guten Erfahrungen auf den Inseln war ich auch des Reisens, zumindest in Indonesien müde, und freute mich als der kleine Flieger wieder in Bali landete.
In Bali Gepäck abgestellt, und gleich auf zur Twice Bar. Gerade richtig angekommen zu nem Rockabilly Konzert und ner Ladeneröffnung mit Freibier frischte ich die am meinem letzten Abend geknüpften Bekanntschaften wieder auf. So verbrachte ich meine verbleibenden 11 Tage hier mit jeder Menge Surfen (gründeten den deutschen Zirkel), was mich auch schon mal um 5 Uhr aus dem Bett trieb und gepflegter Musik. Am Ende eine meiner besten Zeit auf der Reise und konnte mich deshalb auch nur schwer losreissen. (meine Sachen waren noch nass vom Surfen, als ich 2h später das Flugzeug nach Singapur bestieg).
Singapore
Am späten Nachmittag angekommen, fand ich Unterkunft im Stadtteil Little India, und musste mich auch gleich wieder an andere Preise gewöhnen, obwohl es nun nicht so überteuert ist, wie ich zuerst annahm. Auch ist es, entgegen allgemeiner Annahme, nicht übertrieben sauber, man sieht schon Leute auf den Strassen rauchen, allerdings bekommt man keine Kaugummis zu kaufen. Kann in der Hinsicht gut mit europäischen Grossstädten verglichen werden. Singapur macht auf mich den Eindruck als bestehe es aus mehreren kleineren Städten. Little India, Chinatown, Financial District usw. So wirkt alles oftmals künstlich und nicht gerade charakterstark. Trotzdem habe ich mich hier ganz wohl gefühlt und die Stadt nach 2 Tagen auch nur verlassen, weil ich für meinen letzten Flug nochmal zurückkehren muss. Coole Bahn!
Malaysia
Den Bus nach Malaysia verpasst, musste ich auf eigene Faust über die Grenze, um von dort einen Bus zu erwischen der mich zu meiner ersten Station Kaotan an der Ostküste Malaysias bringen sollte. Das klappte auch besser als gedacht. Zwar musste ich 2 Stunden Zeit totschlagen (dafür war Dunkin` Donuts am Busbahnhof allerdings nicht die schlechteste Adresse), fand mich darauf aber in einem zwar alten, aber doch mit AC und genügend Beinfreiheit ausgestatteten Bus wieder. Im Bus wurde ich noch zu allem Glück zu einer Übernachtung auf nem kleinen Dorf, bei ner einheimischen Familie eingeladen, vielmehr lud mich die 4- jährige Tochter ein. So fand ich mich des Nächtens in einem kleinen Dorf wieder und wurde zurückhaltend, aber freundlich von der übrigen moslemischen Familie empfangen. Da gerade die Fastenzeit begonnen hatte, wurde für mich separat gekocht, und der Sohn der Familie musste für mich sein Zimmer in dem einfachen Haus räumen. Ich bin sehr froh über diese Begegnung, aber trotzdem war ich entspannter, als sie mich, nachdem sie mir stolz den Strand zeigten, am Bus nach Cherating Good Bye sagten, denn allzu vorsichtig agierte ich, um ja keinen religiösen Fehler zu begehen. So ging es weiter nach Chaweng, dieser kleine Ort an der Ostküste mit einer kleinen aber schönen Bucht findet hauptsächlich im Tourismus Beschäftigung. Aus diesem Grund ist es zur Zeit der Low Season besonders ruhig und bot mir einen Platz, wo ich für knappe 2 Tage nahezu nichts tat. Mit dem Nachtbus fuhr ich weiter, verschlief meine Station, konnte mir dann aber mit 3 Schwedinnen (wirklich keine unbedingten Schönheiten) ein Taxi zurück zur Fährstation teilen, um im Morgengrauen mit dem ersten Boot zu den viel gelobten Prehention Islands zu schippern. Und diese können sich wirklich sehen lassen, vielleicht sogar mit Fiji zu vergleichen, leiden aber auch diese unter Besucherschwund und werden wohl sogar Mitte November geschlossen. Schon jetzt präsentierte sich eine der 2 Buchten auf der Insel, die ich besuchte als wahre Geisterstadt. Für mich allerdings nicht das Schlechteste was mir passieren konnte. Die Preise sind günstiger, das Wetter ist klasse und es ist dazu auch nicht überfüllt. Hab also schön das Strandleben genossen. Zurück auf dem Festland musste ich erneut irgendwie Zeit totschlagen bis mein Nachtzug nach Kuala Lumpur ging. Was liegt da näher als was essen zu gehen, wenn man dazu auch noch Hunger hat. Pustekuchen!
Wir haben ja Fastenzeit, und da in Kota Bahru nur Moslems leben ist es hier nicht möglich bis Sonnenuntergang was zu essen zu bekommen. Anstatt hungern wählte ich das kleinere Übel und suchte den McDonalds. Aber selbst der hat bis 3 Uhr nachmittags geschlossen. Also verbrachte ich geraume Zeit in der Fussgängerzone, und nachdem ich jedem Taxifahrer der Stadt klargemacht hatte, das ich ihre Dienste nicht benötige, wurde ich sogar für ein zwei Stunden, bis auf ein paar neugierige Blicke in Ruhe gelassen. Die Blicke galten aber keineswegs meiner Schönheit und Grazie, wie eigentlich anzunehmen ist, nein, ich sass auf der Seite, die wohl eigentlich für Frauen bestimmt ist, wie mich dann endlich ein älterer Herr zu verstehen gab. Hungrig startete ich dann just in time zum Fast Food Restaurant. In freudiger Erwartung auf French Fries, Burger und Air Con. Die gleichen Wünsche schienen auch alle übrigen Traveller zu hegen, denn obgleich man sie nicht in der Stadt sah, hier fand man sie alle wieder.
Kuala Lumpur
Mal schauen, wieder eine chaotische asiatische Grossstadt? Unterkunft habe ich in einem Hostel in Chinatown bezogen. Die Beschreibung „very basic“ trifft es dafür wohl am ehesten. Egal, Hauptsache gespart, und bin ja eh nur zum schlafen da. Ausserdem wirbt das Hostel mit dem billigsten Bier in der ganzen Stadt, und das zu erwerben auf dem Dachgarten. Das will schon was heissen, den dieses Gebräu ist hier nicht allzu preiswert. Sofort nach Ankunft musste ich los zu den PetronasTowers, bevor die nur noch die drittgrössten Gebäude der Welt sind, denn die Goldmedallie haben sie vor ein paar Wochen schon an Taipeh verloren. Mussten die gerade jetzt fertig werden, oder warum war ich nicht früher hier. Diesen bitteren Beigeschmack musste ich also runterschlucken, um mich von den Türmen beeindrucken zu lassen. Das ging dann auch recht einfach, sobald man direkt darunter steht. Wirken gigantisch, und des Nächtens bei Regen, Nebel und Beleuchtung könnte man glatt auf Batman warten, denn die es erinnert an Gotham City. Leider kann man nicht ganz bis nach oben, denn für Besucher ist die 170m hohe Brücke, die beide Türme verbindet das Mass aller Dinge, schön blöd, wenn man weiss es geht noch 300m höher. Und ich habs wirklich versucht; lügen, betteln, bestechen und heulen haben weder bei Securityleuten, Guides oder Leuten die den magischen Fahrstuhlpass besitzen was geholfen. Im Vergleich zu anderen asiatischen Grossstädten, haben Städteplaner hier allerdings alle Arbeit geleistet, und das obwohl die Stadt gigantisch schnell wächst (vor allem in die Höhe), sogar an nen kleinen Dschungel mit Affen, aber auch Moskitos in der Mitte der Stadt haben sie gedacht. Und darin der Fernsehturm. Man muss sich mal vorstellen, anstelle vom Alex nen Dschungel. Gefällt ma! Könnte man gleich über ganz Mitte ausdehnen. Zurück in Chinatown kann man sich einfach nur in nen Strassenlokal setzen und sich die unterschiedlichsten Gestalten anschauen. Mir hat sogar gefallen, dass der Monsun Einzug hielt, so war die Hitze besser zu ertragen. Rundum, ne tolle Stadt. Über Thailand will ich mich nun aufmachen, um in Bangkok mir die Visa für Laos und Kambodscha zu besorgen, mal schauen was sich da so, nach meinem letzten Besuch verändert hat….
Thailand
So, nun war es mal wieder soweit. Nach 4 jähriger Abwesenheit bin ich mal wieder in Thailand. 14 Stunden mit dem Nachtzug von KL zur Grenze und dann 8 Stunden auf ner Holzbank mit nem Ventilator, der sich anhörte wie ne Messerschmidt in einem lokalen Bummelzug. Und die Thais zelebrieren ihre Zugfahrt richtig. Ständig laufen Leute durch und versuchen dir alle möglichen mehr oder weniger Köstlichkeiten zu verkaufen. Und nachdem du dann jedem der 100 Verkäufer versichert hast, dass du nichts kaufen willst (dazu Bedarf es aber schon mehrmaligen ‚Nein, Danke!‘) verlassen diese nach ein paar Stationen den Zug und neue steigen ein, das Spiel geht von vorne los. Die Züge sind nun auch wahrlich nicht die schnellsten, und oft bleiben sie auch auf offener Strecke für geraume Zeit stehen, aus diesem Grund verpasste ich in Sura Thani die letzte Fähre nach Koh Samui und verzichtete auf eine 6 Stunden Nachtfähre. Unterschlupf fand ich bei Toto, einem herrlichen Original, die dem Sprichwort „Traue keinem dünnen Koch“ wirklich alle Ehre macht. Sie war eine grossartige Köchin. Froh war ich auch, dass sie sich mit dem Iren messen wollte, und so nicht ich mit ihm trinken musste. Das Zimmer, besser die Matratze mit Moskitonetz war, dafür sollten wir aber bei Toto unser Ticket für die Fähre kaufen. Sicher, ein klein bisschen teurer, aber mit der Unterkunft rechnete es sich.
Koh Samui
Viel ist hier nicht zu erzählen, denn ich habe hier so gut wie gar nichts gemacht, ausser Urlaub. Das machte sich ganz gut, da ich die Sehenswürdigkeiten ja nun kenne, und sie nicht unbedingt nochmal besuchen musste. So begab ich mich auf Spurensuche, und anfangs war es auch gar nicht einfach altes wiederzuentdecken, denn so einiges hat sich hier verändert, aus dem Grund verzichtete ich auch darauf auf weiter kleine Inseln zu besuchen, da ich hörte, dass nach meinem letzten Besuch der Tourismusboom dort kräftig Einzug hielt. So wurde aus einer kleinen ruhigen Insel mit ein paar einfachen Hütten, eine viel besuchte Attraktion mit Familien Resorts. Hier blieb ich so ungefähr 4 Tage, auch kam ich endlich mal wieder in den Genuss Karre zu fahren. Eine Honda Wave, eine wahre Höllenmaschine mit sagenhaften 100 cc Mücken. Abends ausgehen gestaltet sich hier als schwierig, solange man nicht auf der „Suche“ ist. So ist es unmöglich allein als Kerl die Strassen in Ruhe lang zulaufen. Die Prostituierten stürzen aus den Bars, versuchen einen festzuhalten und drücken dir die Bierflasche ins Gesicht. Ohne Scheiss, echt nicht einfach. Hatte schon überlegt ne andere Reisende zu fragen, mich zu begleiten, und sich als meine Partnerin auszugeben. Oft habe ich auch die Strassenseite gewechselt, wenn ich im Vorfeld eine dieser Bars sah, allerdings kommt man dann aus dem Wechseln kaum noch raus. Schlimm, schlimm! Aber immer noch ne tolle Insel. In nem Reiseführer hab ich gelesen: „Die Insel ist wie ne schöne Frau, die aber leider zuviel Make Up trägt, um unnötigerweise noch mehr Aufmerksamkeit zu erregen“. Und das passt auch ganz gut.
Bangkok
Gerade zur richtigen Zeit bin ich nach Bangkok. Halloween – Wochenende! Die Stadt war ein wahres Irrenhaus. Vor allem die Einheimischen drehen durch. Grossartige Veranstaltungen, Parties, Kostüme, dröhnende Musik und verrückte Tuk – Tuk Fahrer, dass ich mir zum Teil wie in nem Film vorkam. Und ich hab es genossen. Hier habe ich auch ne Kanadierin wieder getroffen, die ich aus KL kannte. Ihre Freundin wohnt hier, und zwar richtig. Die uniformierten Leute am Empfang des Wolkenkratzers knallen die Hacken zusammen bevor, und machen nen militärischen Gruss nachdem sie dir die Tür aufgehalten haben. Ziemlich strange. Dazu riesige Fenster von der Decke bis zum Boden mit Blick über die gesamte Stadt. Also ein bisschen besser als meine Gefängniszelle für 2 Euro mit nem Guckloch auf den Flur. Musste hier ne Woche verbringen, um auf die Visa für Laos und Kambodscha zu warten. Aber es gibt weitaus schlimmere Orte um Zeit totzuschlagen. Die Woche hier musste natürlich ihren krönenden Abschluss finden, und was liegt da näher als asiatische Traditionen zu pflegen. KARAOKE! Zur Zeit ist es hier Mode, das man sich private kleine Räume mietet, mit eigener Karaokeanlage, dass entsprach aber nicht unseren Vorstellungen. Und so war es leider nicht ganz so einfach eine geeignete Lokalität ausfindig zu machen. Wir irrten kreuz und quer durch Bangkoks Nacht, um am Ende zufälligerweise in nem Luxusbordell, wohl eher ein exklusiver Herrenclub zu landen. Eingerichtet, wie ich es natürlich nur aus Filmen kenne, mit nicht mehr als ner Handvoll Gästen und ner Menge „Angestellten“, die nicht gerade zum Singen hier waren. Let’s Rock! Die Songwahl fiel entsprechend der Umgebung aus, „Love Shack“ und „I’m A Virgin“ erstmal zum animieren, um am Ende mit Elvis und Chuck Berry den krönenden Abschluss zu finden und verdienten Applaus zu ernten. Seltsamerweise ist es wohl noch nie vorgekommen, dass ein junger Kerl, wie ich, mit zwei Frauen in den Laden kam, und dann auch nur zum Singen. Auch haben wir wohl so beeindruckt, dass Leute von hier nach Ladenschluss uns dann noch in einen Club begleiteten, der sich die Illegalität, nach Speerstunde noch offen zu haben durch deutsche Preise versüssen lässt. Rundum ein toller Abend. Nächsten Tag ging es dann weiter mit dem Nachtzug nach Laos, wo ich nun schon einige Tage verweile. Einfach herrlich! Dazu aber nächstes Mal mehr.
Laos
Laos, schon beim ersten Tuk – Tuk, das mir als Transportmittel diente, war einer der groessten Unterschiede zu Thailand zu bemerken, die Gelassenheit. Im Verkehr hier ist man also nicht zwingend dem Tode geweiht. Auch ist es wohl hier ein wenig kälter, seit langem werde ich mal wieder in den Genuss kommen die 30 Grad Grenze zu unterschreiten, wenn auch nur äusserst knapp.
Vientiane
Als erster Ort dient gleich die Hauptstadt, welche sich im Gegensatz zu den anderen Städten durch einen hohen Anteil an befestigten Strassen auszeichnet. Wenn man sich nicht an Wats und Tempeln müde gesehen hat, gibt es von denen hier so einige zu sehen. Eine der grössten Sehenswürdigkeiten ist der „Triumphbogen“, nach Pariser Vorbild erbaut aus dem Beton, den die Amis eigentlich für einen Flughafen herbrachten. Das nenne ich mal“ins Gesicht“! Sonst konzentriert sich das Leben hier, wie eigentlich überall in Laos, am Mekong.
Vang Vien
Dem Fluss folge ich dann auch Richtung Norden nach Vang Vien. Dieser kleine Ort hat sich durch seine Drogengeschichten in Travellerkreisen bekannt gemacht und besteht grössten Teils nur aus Gästehäusern, in denen rund um die Uhr „FRIENDS“-Folgen gezeigt werden. Dabei hat der Ort doch soviel mehr zu bieten Tubing! Man leiht sich einen Reifenschlauch aus, wird ca. 3 km den Mekong raufgefahren und lässt sich dann genüsslich von der Strömung entlang der Gebirgsfelsen zurück zur Stadt treiben. Herrlich! Das ganze Spektakel kann dann so 3-7 h dauern, je nachdem, wie viele dunkle Höhlen man besichtigt, Tarzanschaukeln man benutzt, oder wie oft man an einer der provisorischen „Bars“ (wir haben nur Bier) am Ufer halt macht.
Luang Prabang
Vielleicht eine der schönsten Städte Laos. Neben dem ohnehin stark spührbaren französischem Einfluss ist dieser Ort voll von franz. Kolonialbauten. Über der Stadt erhebt sich der Puh Si Hill, mit dem Wat Puh Si und einem wunderbaren Aussichtspunkt. Eine grossartige Zeit kann man auch an einem der grossen Wasserfälle erleben, ein grosser Nachtmarkt und preiswertes, leckeres Essen an einem der Fressstände (gegrillte Schweinefüsse). Klasse Ort um ne Weile zu verweilen. Die Zeit und Ruhe hatte ich aber nicht.
Luang Nam Tha
Die Fahrt im Nachtbus kann ich bestimmt locker unter die Top Ten der schlimmsten Busfahrten die ich erlebt habe zählen. Nur soviel, Kampf um nen Sitz, keine Beinfreiheit, keine Strasse und mitten in der Nacht, in der Mitte des Nirgendwo stoppt der Fahrer, um sich neben den Bus zu legen und `n Nickerchen zu machen. An so etwas muss man sich hier aber gewöhnen. Gar nicht also weit von der chinesischen Grenze, kommt man vorallem für nen Trek hierher. Durch Reisfelder und Regenwald, natürlich wie es sich gehört bei zum Teil erfrischendem strömenden Regen, marschierten wir zum Nachtlager, einem kleinen Dorf mitten im Dschungel, wo die Zeit nicht nur stehen geblieben ist, sondern noch nie wirklich gelaufen ist. Mein persönliches Highlight, auch wenn ich vom Guide und nem Dorfbewohner am Abend zum Lao Lao (der einheimische Whiskey oder Rum, was auch immer) trinken aufgefordert wurde. Das überstanden solllte es am nächsten Morgen beim Chief weitergehen… wäre unhöflich, und es sollte auch Glück für den weiteren Weg bringen. Da das Verkehrssystem hier, wie schon erwähnt, nicht allzu gut ausgebaut ist, wählte ich den gleichen, da schnellsten Rückweg zurück, da man um in den Süden zu gelangen durch die Hauptstadt muss, und diese aus Sicherheitsgründen für Ausländer aufgrund irgendeiner Versammlung fuer einige Tage gesperrt wird. So langsam gewöhnt man sich aber daran. Nach ner Übernachtung in Luang Prabang und der Expressbusfahrt (sollte ja eigentlich nur 6h anstatt der 11 dauern) kam ich wieder in der Hauptstadt an, die sich des Abends durchaus freundlicher präsentiert.
Tadlo
Um hierher zu gelangen liess ich mich diesmal von keinen Kosten scheuen, und nahm den VIP Bus (unglaubliche Beinfreiheit, AC) nach Pakse, zwar eine der grössten Städte, aber ausser einem kurzem Frühstück nicht zwingend einen längeren Aufenthalt wert. Von da aus ging es nach Tadlo Falls. Einem mehr als kleinen Ort, ein wenig abseits der Touristenroute, und aus dem Grund besonders empfehlenswert. An einem Fluss mit Blick auf nen Wasserfall kann man hier getrost ein paar Tage bleiben ohne einen Umkreis von 200 m zu verlassen und einfach das natürliche Leben, ohne den Tourieinfluss zu erleben.
Dont Det
Im Süden des Landes spreizt sich plötzlich der Mekong und Dont Det ist eine der four thousand islands, die dadurch entstehen. Wobei, die Hälfte der anderen Inseln wahrscheinlich nicht grösser als ein Pool Tisch sind. Die Wörter Hektik, Stress und Elektrizität vergisst man hier ganz schnell. Auch Hunger sollte man streichen, da man ständig längere Zeit (2h war der Rekord) nach Bestellung auf sein Essen warten muss. Allerdings ist sonst hier aber auch nichts weiter zu tun, wenn man die Wasserfälle, Süsswasserdelphine, und die einzige, jemals existierende (nicht mehr funktiontstüchtige) Eisenbahn Laos schon gesehen hat, als in der Hängematte es sich gut gehen zu lassen. Alles in allem ein guter Abschluss für Laos.
Kambodscha
Über einen bisher offiziell für Ausländer noch nicht geöffneten Grenzübergang ging es nach Kambodscha. Gerade aus diesem Grund sollte man sich auf ein kostenaufwändigeres Vergnügen gefasst machen. Mit den korrupten Grenzsoldaten in ihren Bretterbuden (nur die Flagge weist auf ein offizielles Gebäude hin) kann man mitunter noch diskutieren, allerdings nicht mit den wenigen Bootsinhabern, auf die man angewiesen ist, sofern man nicht schwimmen, oder im Niemandsland bleiben will. Nach 1,5 Stündiger Fahrt mit dem Raketenboot setzte ich dann einen Fuss auf kambodschanisches Festland. Mit 15 anderen (das sollte die nächsten Tage noch überboten werden) auf nem PickUp (keine Strassen – keine Busse) und nach langwierigen Verhandlungen ging es nach Kratie, wo ich die Nacht verbringen musste. Mein Plan war es eigentlich so bald wie möglich nach Phnom Penh zu kommen, allerdings wurde ich des Abends bei einer mehr als zufälligen Begegnung überredet in den wilden Osten Kambodschas, kurz vor der vietnamesischen Grenze zu fahren.
Sen Momere
Der wilde Osten Kambodschas steht landschaftlich, kulturell und wirtschaftlich erschlossen im Gegensatz zum Rest des Landes. Die Hauptstadt der Provinz besitzt 2 oder 3 Gästhäuser, 2 öffentliche Lokale und nen Flughafen“, wobei ich die Wette, das dieser noch in Betrieb ist, gewann. So bietet der Ort mit seiner Umgebung nicht viel mehr als die einheimische Lebensweise hier auf sich wirken zu lassen, oder irgendwie an einen einheimischen im Besitz von Elefanten zu gelangen und mit dem einen Trek in den Dschungel zu machen. Hilfe fanden wir bei Madame (die sie hier so nennen), die unumstrittene Chefin der Stadt, sie hat das Heft in der Hand, und mit ihr ist auch nicht gut zu verhandeln. Der ersten Nacht in ihrem Wohnzimmer, folgte die zweite im Dschungel, mit Blick auf einen Bilderbuchreifen Wasserfall. Schon sonderbar, tut man so banale Dinge wie Zähneputzen im totalen Nirgendwo, am Fluss dieses Wasserfalls, mitten im Dschungel weit ab der Zivilisation mit noch wilden Tigern und wahrscheinlich auch noch alten Minenresten. Grosse Klasse! Zurück bei Madame und einen weiteren, spontan eingelegten Ruhetag, denn irgendwas hat dieser Ort doch, ging es auf der Landefläche eines Pick Ups nach Phnom Penh. Nach diesen Fahrten kann ich wirklich sagen, was es heisst, auf ner staubigen Strasse zu reisen.
Phnom Penh
Zurück in der Zivilisation galt es als oberste Priorität Emails checken und Wäsche waschen. Phnom Penh wird mir noch ein zweites Mal Unterkunft auf dieser Reise gewähren müssen (alle Wege führen zwangsläufig wieder hierher), und so beliess ich es beim Internet, machte mich auf nach Siem Riep und verschob somit Sightseeing und den Bedarf noch sauberer Wäsche.
Siem Riep
Fantastisch, die Strasse zwischen zwei der drei grössten Städte ist zum grössten Teil gepflastert und es verkehren grosse Busse. So bin ich entspannt hier angekommen um das Zugpferd der Tourismusindustrie Kambodschas, glaube auch eins der 7 Weltwunder (bin aber nicht sicher), die Zeugen der vergangenen Macht der Khmer, die grössten, über 1000 Jahre alten, Tempelanlagen der Welt, ANGKOR zu besichtigen. Sicher beeindruckend, gerade wenn man sich vor Augen halt, das die Anlagen bis vor ein paar Jahren noch komplett vom Dschungel überwuchert waren. Zum Glueck werden auch einige in diesem Zustand noch erhalten. Aber natürlich ist ein Ort wie dieser auch von Touris überschwemmt, habe noch nie so viele Japaner auf einem Fleck gesehen, und wage es zu bezweifeln, dass sowas selbst in Japan vorkommt. Nun gut, hatte dann aber auch genug von Kultur, ist hier auch alles ne Kostenfrage.
Battambang
Den Ort erreicht man mittels 4-5 stündiger Bootsfahrt, wobei aus dem Winken nicht mehr raus kommt, da das Ufer mit Dörfern und deren Kindern gesäumt ist, für die ein Boot mit Foreigners eine wahre Freude ist. Die Stadt selber gehört zu den 4 grössten Städten Kambodschas, was aber nicht wirklich was zu bedeuten hat. Fuer mich gab es hier nicht wirklich was zu sehen, ausser der BAMBOOTRAIN. Nicht wirklich ein Zug. Man legt zwei Achsen auf ne Schiene, packt ne Bambusplatte von der Grösse eines Pooltisches drauf und treibt das ganze mit nem Mopedmotor an, der das Gefährt auf bis 50 km/h bringt. Grossartiger Spass, bis dann wirklich ein Zug entgegenkommt. Dann muss man versuchen irgendwie anzuhalten (Bremsen existieren nicht), und das Gefährt von den Schienen nehmen. Beim Richtungswechsel verfährt man ebenso, anhalten – anheben – umdrehen. Besonders spannend wird es im Dunkeln, wenn der „Zugfuehrer“ dir ne Taschenlampe, mit der Leuchtstärke einer Armbanduhr, in die Hand drückt um sich entgegenkommenden Fahrzeugen bemerkbar zu machen, oder Hindernisse auf den Schienen zu erkennen, wahrscheinlich damit man später auch den Grund für die folgende Entgleisung hat. Herrlich, auf jeden Fall empfehlenswert, besonders mit den örtlichen Rahmenbedingungen.
Phnom Phen
Zurück in der Hauptstadt widmete ich mich vorallem des Sightseeings der jungen und so auch traurigen Vergangenheit des Landes. Dafür nimmt man sich am besten nen Mopedfahrer, der einen den ganzen Tag durch die Gegend kutschiert. Interessant, soll aber hier nicht erwähnt werden. Grosse Feier abends im Hotel, wo der Chef, aufgrund des Geburtstages seiner Tochter Freigetränke und Essen für Jedermann rauskloppte. Zelebriert wurde das Ereignis nach landesüblicher Tradition und Fanatismus natürlich mit Karaoke, wobei jung und alt vertreten waren.
Sihanoukville
Mit einem Bus später als geplant kam ich hier im Süden an. Aber deine Pläne werden sich hier so oder so ändern. Denn niemand erwartet in Kambodscha einen Strand, wie den, den ich hier vorfand. Der perfekte Abschluss meiner Reise, der Rest besteht dann nur noch aus Rückweg. Herrlich lange Strände, Sonne und sauberes und arschwarmes Wasser (mit diesem Leucht-Plankton-Effekt in der Nacht, das man sich fühlt wie in einem 70er Jahre Videoclip oder wie einer dieser Batman Boesewichte, und das ganze auf natürliche Weise auch ohne diese hier üblichen Zusatzstoffe). Unterkunft fand ich bei Mama & Papa, die Gäste ihre Kinder nennen, Matrazen, Haengematten und Moskitonetze einem kostenlos, direkt am Strand zur Verfügung stellen. Da man wie ne kleine Familie lebt, entwickelt man schnell ein Gruppengefühl (aber kein Hippiemüll), lernt schnell Leute kennen, von denen jeder länger als geplant bleibt. Dabei kann es dann schon mal vorkommen, dass man für mehrere Tage einen Umkreis von 200 m nicht verlässt. Wie gesagt, der perfekte Abschluss. Nach einigen Tagen, weiss ehrlich gesagt nicht genau wie lange ich hier war, ging es dann zurück nach Thailand (Bangkok), von dort aus mit der „Ryan Air Asiens“ www.airasia.com nach Singapur, wo ich mich gerade befinde. Ein wenig Sightseeing, das letzte Geld noch unter die Leute bringen, obwohl die hier es nicht nötig haben, und mich dann schon langsam auf winterliche Temperaturen einstellen. Hier regnet es manchmal zwar, bleibt aber trotzdem warm, was eine Umstellung nicht einfach macht. Habe gestern zum ersten mal seit langem wieder Schuhe angehabt, und da ungewohnt mir gleich Blasen geholt. Fängt ja gut an…So, nun gut, nur noch zweimal schlafen, und ich werde wieder Berliner Boden betreten. Mal schauen was dann passiert… Berlin ick komme!!
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